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Die neue Feldkirchner Fastenkrippe

Nach dem ganz besonderen Fastentuch am Hochaltar, das nun schon einige Jahre in der Fastenzeit unsere Kirche schmückt, gibt es nun etwas Zweites, ganz Besonderes: eine Fastenkrippe

Die Entstehung von Fastenkrippen geht in die Zeit des frühen Mittelalterszurück.
Sie zeigen die brutale Welt von Angst, Leiden, Folter und Tod, aber auch die strahlende, alles überwindende Macht der Auferstehung Christi.

Die Gläubigen früherer Zeit wollten nicht nur die biblischen Geschichten rund um Weihnachten, sondern auch die Ereignisse der Karwoche vor Augen haben. Da damals die Kunst des Lesens und Schreibens noch nicht allgemein verbreitet war, versuchte man, die Passion Christi über Bilder zu erzählen. So spielten die Fastenkrippen die Rolle einer „biblia pauperum“, einer Armenbibel.

Kulturgeschichtlich gelten Fastenkrippen als Nachfolger der mittelalterlichen Osterspiele, die ursprünglich vor den Portalen der Kirchen in Spanien oder Italien aufgeführt und bis heute als Passionsspiele an verschiedensten Orten stattfinden.

In den letzten Jahren scheint es eine Art Renaissance der Fastenkrippen zu geben. In Österreichs ist man nun in vielen Pfarren bemüht, diese Tradition wieder zu beleben.
So auch – auf Initiative von Konsulent Peter Bruckmüller – in unserer Pfarre. Gestaltet wurde unsere Fastenkrippe vom Wortgottesdienstleiter für Gehörlose in der Stadtpfarre Urfahr Gilbert Mathie. Die Figuren sind aus Gips gegossen und handbemalt. Den Kasten aus Nussholz erstellte unser Tischler Johann Hummer sen. aus Bergheim/Wolfsbach. Sie erledigten die Arbeiten aus Freude und Liebe zur Sache kostenlos.

 

Der Gottesdienst am 5. Fastensonntag und die Segnung der neuen Fastenkrippe wurde auch in die Gebärdensprache übersetzt. Pfarr-moderator Josef Pesendorfer segnete die neue Fastenkrippe mit folgendem Gebet:

Du, unser Gott,
du Gott und Vater des Jesus von Nazareth –
wir gehen nun wieder in die Tage seines Leidens, Sterbens und Auferstehens.
Unsere Fastenkrippe zeigt uns sehr beeindruckend das Geschehen dieser Tage und erinnert uns daran, was er für uns getan und gelitten hat.

Wir wollen, wenn wir vor dieser Krippe stehen und uns daran erinnern, was an den einzelnen Stationen geschehen ist, nicht damit zufrieden geben.
Wir wollen uns selbst in den einzelnen Stationen entdecken, sodass sie Teil unseres Lebens werden.
Denn für uns hat dies alles auf sich genommen!

So segne + diese Fastenkrippe im Namen des + Vaters….

Möge sie in uns Betrachtern den Glauben, die Hoffnung und die Liebe stärken und uns zu gläubigen Mitgehern des Weges Jesu werden lassen.